Meine Gedanken verweilen des öfteren bei der Person der Autorin, habe ich
doch in den letzten Tagen nochmals mit Zeit und Muße das Buch "Ein
Herz für Komödianten" gelesen und immer wieder mit Freude vieles
entdeckt, was Herz und Seele beeindruckt.Um nur einiges herauszugreifen: die
Schilderung der Lebensschicksale von Anne und Jürgen, in denen ich nach
der Wende Selbsterlebtes wieder fand, die liebenswerte Schilderung von Doris
sowie die verständliche und ansteckende Liebe zum Theater. Andere
Geschichten versetzen mich - so anschaulich geschrieben - in Zeiten, die ich
selbst nicht erlebt habe oder noch Kind war; sie ließen mich an den
Schicksalen von Ruth und Karl, Maja und Achim innerlich teilhaben. Und ich las,
dass Fontane so viele und so heute noch zutreffenden Theaterkritiken
geschrieben hatte (was mir bisher entgangen war).
Wunderschön waren für mich auch die Gedichte, die so wundervoll
aufmerksam die Natur beobachten und so einfühlsam menschliche
Hintergründe wiedergeben. Herzlichen Dank für die große Lese-
und Lebensfreude, die mir mit diesem Buch bereitet werden.
Eveline Kretschmer, Halle, 16.8.2006
Die Autorin macht es dem Leser leicht. Das Geschriebene und in ihrer Art
Erzählte entwickelt einen eigenen Sog. Das Gedicht "Ich bin" hat
mich sehr berührt. Es verbindet für mich das weise Einfache mit der
Weisheit des Alters. Es wirkt sehr archaisch auf mich. Die Naturbilder bekommen
eine Käthe-Seelig-Färbung. Und ihr Sein hat für mich allen
Respekt. Beim Lesen ihrer Erzählungen fällt mir, wie ja auch zuvor
beim winterlichen Gedicht, die Entwicklung ihres literarischen Stils auf, hin
zu immer weniger Kommentaren, dahin, dass das Erzählte für sich
spricht. Und selbst die Kommentare stören mich kaum, da auch sie eine
spezielle Färbung haben, und also nicht wirklich mehr als Kommentare eines
Außenstehenden fungieren. Die Autorin erzählt, sie plaudert, spielt
mit dem Erzählen das Erlebte, das Geschehene noch einmal aus ihrem
Blickwinkel durch, und es macht Spaß, sie lesend wahrzunehmen. Sie
erzählt die Geschichten anderer, ihr Naher, und sie erzählt damit
zugleich natürlich über sich selbst. Bezaubernd finde ich ihre
jugendliche Neigung zu romantischen Geschichten, zu Liebesgeschichten aller
Art. Das hat in keiner Weise Verstaubtes, das ist jung und frisch. Und das ist
mit viel Liebe zum Menschen und zum Menschlichen überhaupt erzählt.
Es leuchtet zwischen ihren Worten und Zeilen. Und solch ein Leuchten braucht es…
Constanze John, Leipzig, 10.8.2006
Sie kann sich noch nicht zur Ruhe setzen, zu sehr hat sie ihren Beruf als
promovierte Literatur- und Theaterwissenschaftlerin geliebt. Den empfindet
jetzt die 90jährige Käthe Seelig aus Rangsdorf als ihr
schönstes Hobby. Auch als Autorin bekannt geworden ist jetzt ihr drittes
Buch im Märkischen Verlag erschienen.
Auch sie hat gegen die Tücken des Alterns zu kämpfen und muss
kürzer treten, wie sie in einem ihrer Gedichte zum Ausdruck bringt:
"Es ist zu spät für weite Reisen, ein jedes Ding hat seine Zeit
und Weisen, vielleicht muß man auch nicht das Ganze haben, die
Schönheit liegt oft in den kleinen Gaben!" Und so erkundet sie nun
die Schönheiten ihres Wohnortes und seiner idyllischen Umgebung, meistens
mit dem Fahrrad unterwegs.
So radelt sie mit offenen Augen durch die Gegend, findet so den Stoff für
ihre Erzählungen und Gedichte, mit denen sie in ihren Lesungen ganz
besonders die Senioren erfreut. Am liebsten sitzt sie am Rangsdorfer See und
beobachtet die Vogelwelt.
Erlebnisse beim Einkauf, Beobachtungen bei der Post, wo ein gewisser "Hans
Prinz" Schneewittchen aus Rangsdorf als die Schönste im ganzen Land
umschwärmt, werden von Käthe humorvoll vorgetragen und mit Beifall
belohnt. In den Gedichten spürt man die Naturverbundenheit der Autorin.
Edith Thomas, Rangsdorf, 21.11.2005
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