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 1003. Nacht
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Mandy Mamedow, MAZ
Till Sailer, Märkische Oderzeitung
Eva Schön, ND
Hanne Landbeck, MAZ
Fred Wander, Poesiealbum (zur 1. Auflage 1988)
Regina Scheer, Der Sonntag (zur 1. Auflage 1988)
Ursula Stübner, Der Morgen (zur 1. Auflage 1988)

Ihre Gedichte, die in einfacher Sprache verträumte, aber nicht kitschige, sondern berührende Bilder des Alltags zeichnen, mit reichlich Tiefgang, der einen mitunter schlucken lässt, aber auch oft mit einem guten Schuss unterschwelligem Humor, waren es, die Jana Karafiat nach einer Trennung in die Hände fielen und in die sie sich “verliebt” hat. “Ich war von jedem einzelnen Gedicht berührt”, erzählt sie.
Vor dem Hintergrund der Geschichten erzählenden Scheherazade, die bei Kozik kurzerhand den Spieß umdreht und den Sultan erzählen lässt, widmete sich der zweite Teil des Abends, “Tausendundzweite Nacht”, thematisch dem Zeitalter der Frau, der Emanzipation, der Selbstfindung zwischen Arbeit und Familie, neuen Freiheiten wie dem Tragen kurzer Röcke. Über allem jedoch der Liebe. Einer Liebe, die bei Christa Kozik nicht nur den Männern galt, sondern immer auch den Märchen und den Werken der Weltliteratur. Benannt nach Koziks erstem größeren veröffentlichten Gedichtband, von dem 8000 Exemplare im Zuge der Wende 1989 – wie viele andere in DDR-Verlagen gedruckte Bücher auch – einfach auf der Müllhalde landeten, “auf einer riesigen Halde in Leipzig”, erzählt Christa Kozik. “Kulturbarberei” nennt sie, was damals geschah. Von dort kaufte sie nach und nach ihre eigenen Bücher zurück. 2001 erschien im Märkischen Verlag Wilhelmshorst dann eine erweiterte Wiederauflage dieses verlorenen Bandes mit dem Titel “Tausendunddritte Nacht”. Daraus stammten die teils von ihrem Mann, dem Musiker Christian Kozik, vertonten Gedichte, die am Samstag in Geltow gelesen und gesungen wurden und dem Publikum in der Handweberei so manche Erinnerung ins Gedächtnis riefen.

Mandy Mamedow, Märkische Allgemeine Zeitung, 18.04.2011


Im letzten Jahr erschienen zwei Bändchen von Poeten, die sich einst, Anfang der Achtziger Jahre, mit einem "Posiealbum" des Verlages Neues Leben vorstellten: der Berliner Richard Pietraß und die Potsdamerin Christa Kozik. Die von ihnen jetzt angebotenen Bücher reichen nach, was in der DDR erschien und dann verschwand, aber sie bieten auch Neues und Neuestes.

Christa Kozik dankt ihren guten Namen als Schriftstellerin weniger der Poesie als poetischen Kinderbüchern und Filmen, so dem wunderbaren Hölderlin-Film "Hälfte des Lebens". Daneben gibt es ein schmales, doch eindringliches lyrisches Werk, das 1988 in dem vielbeachteten Band "Tausendundzweite Nacht" Platz fand. Es sind Gedichte einer sprach- und lebenserfahrenen Frau, die sich auf die sagenumwobene Scheherezade bezieht, aber auch von ihr absetzt. "Habe gelernt, in Stiefeln zu gehen, aufzutreten, Faustregel: Heutzutage nimmt man nicht jeden. Da muss er sich erst mal beweisen."

Wie die Werke vieler Autoren mit Lebensmittelpunkt DDR war dieser Band lange nicht lieferbar. Um so verdienstvoller ist das Engagement des Märkischen Verlags Wilhelmshorst, der die Gedichte fast unverändert unter dem Titel "Tausendunddritte Nacht" herausbrachte. Den unwiderstehlichen Charme der Lyrik von Christa Kozik könnte ich nüchtern mit den Worten umreißen, es gehe um 25 Jahre Liebe aus weiblicher Erlebnisperspektive. Aber wo bliebe da die unendliche Zartheit, das augenzwinkernde Bekenntnis, der Schmerz über allmähliches Welken?

Für den aufmerksamen Leser hält das ansehnliche Buch viele Entdeckungen auf dem weiten Feld sinnenfroher Lebendigkeit bereit.

Till Sailer, Märkische Oderzeitung


Im Nebel der Zeit können Gedichte treuliche Wegbegleiter sein. Christa Kozik, in der DDR bekannte und geehrte Film- und Kinderbuchautorin, hat immer auch Gedichte geschrieben. 1988 erschienen sie gesammelt in dem Band »Tausendundzweite Nacht«. Ein Publikumsrenner, die Nachauflage ein Jahr später landete allerdings wie so viele andere Bücher auf der Müllhalde.

Nun also folgt die »Tausendunddritte Nacht«, ein Band, neu zusammengestellt und erweitert, auf merkwürdige Weise von der Zeit gebunden und zugleich von ihr nicht eingeholt.

Christa Kozik, schreibt oft eine Poesie des Sagens, des Erzählens auch. Seltener sucht sie der Musik des Verses nachzuspüren. Ihr ist sprachlicher Gestus, bisweilen auch das Rhythmische näher. Kunstvoll gestaltet sie poetische Medaillons, Sprache, eingebunden in grafische Struktur. Fast alle ihre Texte aber sind Liebesgedichte, voller Sinnlichkeit. Sie entdecken das menschliche Gegenüber wie das literarische »Vor«-Bild. Und doch, es kommt der Punkt, da »fallen Worte wie Würfel«. In der »Siebentausendundsiebenten Nacht« wird eine Bilanz gezogen:
»Alltag ist eingekehrt, auch mein Sultan / ist älter geworden ... /
Fern, ach so fern die Legende der / Über-Macht Mann ... «

Dieses schön gestaltete Büchlein enthält etwas von dem, das Poesie immer auch sein kann: Lebenshilfe. Einander verstehen lernen, die andere Seite sehen, das Fremde nicht abzuweisen. Hier sind Gedichte im besten Sinne Wegbegleiter, weil sie bezeugen, wo man gegangen ist und, unwiderruflich, was vergangen ist.

Eva Schön, Neues Deutschland



Kozik singt in ihrem beim Märkischen Verlag Wilhelmshorst erschienenen Band "Tausendunddritte Nacht" ein Hohelied auf das Jahrhundert der Frau. Dieses begann, als Sheherezade "zwischen zwei Tränen" einschlief. So frei ist die Frau, dass ungestraft selbst der kürzeste Rock flattert und die Augen nicht mehr die "schwarzen Kähne der Sehnsucht" sind. Aus dieser jubelnden, fast pathetischen Ebene erhebt sie sich nur, wenn Ironie ins Spiel kommt.

Nach einer neutral anmutenden Beschreibung der Hochhausfassaden - "Schweigsamkeit aus Glas und Stein" - eröffnet sie durch den Vers "so mancher hat sich schon verirrt" dem Hintersinn das Türchen, durch das der Verirrte dann im Bett der Ich-Erzählerin, und nicht, wie es sich gehört, in dem der Nachbarin, landet.

Hanne Landbeck, Märkische Allgemeine Zeitung


Christa Kozik sucht in ihren Gedichten nach Schönheit wie nach den Wegzeichen unserer Menschwerdung ... sie tastet die Ufer ab nach Sicherem; auch die Ufer ihrer Bildersprache, die sinnlich ist ...

Fred Wander, Poesiealbum (zur 1. Auflage 1988)



Die Gedichte Christa Koziks kommen dahergeflogen, als seien sie Vögel aus östlichen Märchen, manche schillernd und glitzernd, manche kokett zwitschernd, und doch spürt man: die sie absendet, ist eine Frau, die gelernt hat, in Stiefeln zu gehen, sie ist irdisch und sinnlich bis in den kleinen Zeh.

Regina Scheer, Der Sonntag (zur 1. Auflage 1988)



Das ist Poesie von einer Frau für Frauen. Männer sollten sie lesen, sie kämen dem Wesen Frau ein Stückchen näher.

Ursula Stübner, Der Morgen (zur 1. Auflage 1988)


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