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 Aber die Liebe bleibt
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Susanne Wölfle-Fischer, MAZ
Carolin Lorenz, PNN
Rolf-D. Bathe, Nuthe-Bote

Keine menschliche Empfindung kennt so viele Spielarten wie die Liebe. Sie begleitet uns ein Lebenlang. Im frühen Stadium als "Schmetterlinge im Bauch" bleibt sie unerwidert als schmerzliches Ziehen in der Herzgegend. Die Autorin aus Rangsdorf Käthe Seelig hat diesem vielleicht alltäglichen, aber nie beliebigen Gefühl ihr zweites Buch "Aber die Liebe bleibt" gewidmet.

Mit der Erzählung "Annemarie" und Gedichten verstand es die Autorin, das Publikum kürzlich in der vollbesetzten Rangsdorfer Bibliothek in ihren Bann zu ziehen. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte Käthe Seelig die zehn Jahre ältere Annemarie kennengelernt. Seelig kannte die Begeisterung der Freundin für Kunst, den langwierigen Kampf für den Erhalt einer Kastanie in der Heimatstadt Halle. Sie wusste von der Beziehung zu einem verheirateten Mann, ebenso vom späten ungewünschten Umzug in eine neue Wohnung. Ungekünstelt, mit klarer Sprache schildert die Autorin das Leben der Älteren mit all seinen Besonderheiten ohne Weglassungen oder Beschönigungen.

"Annemarie" ist eine von sieben Geschichten des im Märkischen Verlag Wilhelmshorst neu erschienenen Erzählbandes der promovierten Theaterwissenschaftlerin Käthe Seelig. Es sind Geschichten aus dem Leben. Jede von ihnen trägt den Namen einer bereits verstorbenen Freundin: Marie, Elisabeth, Irene, Gertrud, Annemarie, Johanna und Anette. Frauen, mit denen die Autorin jahrzehntelange Freundschaft verband. "Ich wollte Liebe und Konflikte von Frauen beschreiben, die nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen", nannte Käthe Seelig in einem Interview als Grund für dieses Buch.

Seit 1998 hat die Rangsdorferin in den ganz dem Schreiben gewidmeten Nachmittagsstunden an dieser Veröffentlichung gearbeitet, um auch einmal den Kleinen ein Denkmal zu setzen.

Die Schülerin Tanja Pilarski des Humboldt-Gymnasiums Potsdam lieferte mit einem Herbstbild die Vorlage für den anspruchsvollen Einband. Verleger Klaus-Peter Anders präsentierte die Neuerscheinung als ersten Band der Reihe "Lebenslinien", mit der sich der Verlag Biographischem zuwenden möchte.

Susanne Wölfle-Fischer, Märkische Allgemeine Zeitung


Marie heißen sie, Elisabeth, Irene und Getrud. Sie sind Jahrgang 1870, 1923, 1899 und 1921. All diese Frauen leben nicht mehr und sie haben ebenso wie Annemarie, Johanna und Anette der Autorin Käthe Seelig sehr nahe gestanden, waren ihr in Freundschaft oder Verwandtschaft verbunden. Auch die Porträtistin, die diesen sieben Frauenleben, ihren Konflikten, und dabei vor allem den jeweils schwierigen Männerbeziehungen nach ging, hat inzwischen ein hohes Alter erreicht.

Käthe Seelig ist eine gute Erzählerin, sprachgewandt, und mit dem Herzen nah bei den Porträtierten. Sich zu erinnern, Lebensgeschichten zu vermitteln, das ist der Autorin wichtig.
Ein bisschen versucht sie zu harmonisieren, man merkt es dem Sprachfluss an, der zuweilen so leicht läuft, als wollte er auch Ecken und Kanten dieser gelebten Leben doch ein wenig glätten, das Schwierige aushaltbarer machen. Dazu kommen immer wieder die sachlich-burschikosen Wendungen. Aber selbst ihnen schwingt Erwärmendes mit. Vielleicht kann das Alter dem Rückblick die Spitze nehmen.

Carolin Lorenz, Potsdamer Neueste Nachrichten


Käthe Seelig las aus ihrem Buch "Aber die Liebe bleibt". Darin beschreibt die Autorin Lebenslinien von sieben Frauen, mit denen sie eine Freundschaft verband. In einem Interview am Ende des Buches gibt die Autorin etwas Hintergrund preis: "Es sind Frauen, mit denen ich jahrzehntelang befreundet war." Warum gerade diese 7?, wurde weiter gefragt: "Übereinstimmungen der wesentlichen Anschauungen über Leben, Kunst, Kultur. Zudem wollte ich Liebe und Konflikte von Frauen beschreiben, die nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Menschen, deren Leben ich begleitete und die mich in ihrer Vielschichtigkeit bereichert haben."

Vorgetragen hatte Käthe Seelig eine der sieben Erzählungen unter der Überschrift "Gertrud - Späte Rechtfertigung". Gertrud, geboren 1921, starb 1991, die Geschichte mit tragischem Ende beschreibt den Zeitraum 1955 bis 1992. Es soll darauf verzichtet werden, detailliert auf den Inhalt einzugehen, das würde ein zu langer Beitrag. Stattdessen empfehle ich ihn allen Müttern und werdenden oder seienden Schwiegermüttern als ein Lehrstück für das Zusammenleben zweiern Generationen. Ansonsten ist Gertrud "ein spannungsgeladenes Frauenschicksal", dargeboten in schöner, gut lesbarer Sprache, aus der persönliche Zuwendung der Autorin sichtbar wird.

Rolf-D. Bathe, Nuthe-Bote


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