erschienen in der Reihe "Verwehte Spuren"
Am 6. Juli 2000, 55 Jahre nach Kriegsende, beschloss der Bundestag endlich das Gesetz zur
Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Keines der
Verbrechen der Nationalsozialisten vollzog sich so vor aller Augen wie die Ausbeutung der
ausländischen Arbeitskräfte. An keinem anderen Verbrechen partizipierten sowohl Industrie
als auch Landwirtschaft, Kleingewerbetreibende und Handwerker, der öffentliche Dienst,
das Gesundheitswesen, Kirchen sowie private Haushalte. 14 bis 15 Millionen Menschen
- Männer, Frauen und Kinder - aus den von Deutschland während des Zweiten Weltkriegs
besetzten Ländern und Kriegsgefangene aus den alliierten Armeen waren zur Arbeit in
Deutschland gezwungen worden. Auf dem Nürnberger Kriegsverbrechertribunal war die
Zwangsarbeit ein Anklagepunkt.
Der vorliegende Text berichtet über das Ausmaß der Zwangsarbeiterbeschäftigung in der Stadt
Potsdam, stellt die Situation in Potsdam in einen Kontext mit der generellen Politik des
Zwangsarbeitereinsatzes und gibt einen Einblick in die Wirtschaftsgeschichte der Stadt Potsdam.
|